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Darmsymbioselenkung 

Die Darmsymbioselenkung ist eine wichtige Therapieform, die der Wiederherstellung einer stabilen Darmflora dient.

 

 

 

Ziel einer Darmsymbioselenkung:

Die Darmflora in ein stabiles Gleichgewicht bringen, indem wir den richtigen Bakterien gute Lebensbedingungen schaffen. 

 

 

 

Warum ist die Darmflora für unsere Gesundheit so wichtig? 

Und was ist in unserem Darm so los?

Unser Darm hat viele Aufgaben zu erfüllen. Als erstes stellt er in seinem Inneren den notwendigen Raum für die vielschichtigsten Verdauungsvorgänge zur Verfügung. Der Innenraum des gesunden Darms ist ein sicherer Ort, an dem zahlreiche biochemische Abläufe stattfinden können. Die Verdauung ist ein Gemisch hochkomplexer biochemischer Vorgänge, die in feinster Abstimmung miteinander koordiniert sind. Wenn Nahrungsbausteine, wie Fettmoleküle, Zucker, Aminosäuren, Mineralstoffe und Vitamine im Nahrungsbrei so weit aufbereitet wurden, dass sie ins Blut, beziehungsweise in die Lymphe aufgenommen werden können, dann folgt die nächste wichtige Aufgabe, die der Darm zu erfüllen hat. Seine Zellen der Darminnenwand entscheiden, welche Stoffe in unseren Körper aufgenommen werden dürfen. Diese Zellen kontrollieren und wählen aus, ob die Substanzen gut und nahrhaft für unseren Körper sind, oder schädlich. Sehr wichtig ist hierzu, dass der Darm „dicht hält“. Die Zellen der Darminnenwand sind fest und dicht miteinander verbunden, sodass keine schädlichen Stoffe neben den Darmzellen vorbei ins Blut gelangen können. Gesunde und lebensnotwendige Nährstoffe werden durch diese Zellen hindurch weiter Richtung Blut und Lymphe gereicht. Schädliche Substanzen werden im Nahrungsbrei belassen und ausgeschieden. Zudem bilden die Schleimhautzellen, wie ihr Name schon erahnen lässt, Schleim. Dieser Schleim überzieht die gesamte Innenseite des Darms und stellt unter anderem eine weitere Schutzbarriere für Fremdkeime dar.

 

Eine weitere Aufgabe unseres Darms ist die Schulung des Immunsystems. 70 – 80 % des Immunsystems befinden sich im Darm. Genau dort ist der Kontakt zwischen unserem Körper und der Umwelt sehr intensiv. Der Darm ist nicht nur ein einfacher glatter Schlauch durch den der Nahrungsbrei hindurch wandert. Er ist ein komplexes Gebilde aus Muskulatur, Nerven, Adern, Lymphgefäßen, Zellen des Immunsystems und Schleimhaut. Diese Schleimhaut ist in Falten gelegt, mit denen die Oberfläche der Darmschleimhaut vervielfacht wird. Die Zellen, die diese Schleimhaut bilden, besitzen auf ihrer Oberfläche winzige Zotten, die in das Darminnere hineinreichen. Würde man die Innenseite des Darms flach auslegen, so könnte sie die Fläche eines Tennisplatzes bedecken (ca. 400 m2).

 

In unserem Nahrungsbrei, der direkten Kontakt zu unseren Darm-Schleimhautzellen hat, befinden sich nicht nur Nahrungsbestandteile die wir bewusst zu uns genommen haben, sondern auch Substanzen aus unserer Umwelt, die zum Beispiel durch Einatmen auf der Schleimhaut unseres Munds, oder Rachenraums landen. Diese Substanzen werden unbewusst tagtäglich hinunter geschluckt und gelangen auf diesem Weg in unserem Darm. Zu diesen Substanzen gehören Pflanzen-Pollen, Pilz-Sporen, Bakterien-Sporen, Viren, Staubkörner und vieles mehr. Im Darm treffen diese Fremdstoffe auf die Zellen des Immunsystems. Hier lernt das Immunsystem unter Mitwirkung der Milchsäurebakterien Gutes von Schlechtem zu unterscheiden. Es schützt uns vor schädlichen Krankheitserreger und schädigenden Substanzen.

 

Die Darmflora

Auf einer gesunden Darmschleimhaut sitzen etwa 30 – 100 Billionen gute Bakterien. Sie bilden in ihrer ungeheuren Masse einen dichten Bakterienrasen als Schutzwall auf der Schleimhaut. Krankheitserreger haben dort nur wenige Möglichkeiten einzudringen und sich festzusetzen. Außerdem konkurrieren die guten Bakterien mit krankmachenden Keimen um Nährstoffe, sie bilden Substanzen, die das Wachstum von krankmachenden Fremdkeimen eindämmen, sie produzieren kurzkettige Fettsäuren, die unsere Darm-Schleimhautzellen nähren und die Darmbewegung anregen, sie bilden für uns lebensnotwendige Vitamine und machen unverdauliche Ballaststoffe für uns verdaulich.

Im Gegenzug stellen wir Menschen den Bakterien einen sicheren, warmen Aufenthaltsort und Nahrung zur Verfügung.

Beide Parteien haben einen wichtigen Nutzen in dieser besonderen Beziehung = Symbiose.

 

Unser Darm besteht aus dem Dünn- und dem Dickdarm. Der Dünndarm gliedert sich in den Zwölffingerdarm (Duodenum), Leerdarm (Jejunum) und Krummdarm (Ileum). Diese drei Abschnitte sind am aktiven Prozess der Verdauung beteiligt. Im darauffolgenden Dickdarm werden Mineralstoffe aufgenommen, dem Nahrungsbrei wird die Flüssigkeit entzogen und er wird auf die Ausscheidung vorbereitet. Im Dickdarm sitzen Bakterien, welche Vitamine bilden. Unter anderem werden Vitamin K und Vitamin B 12 dort hergestellt.

Der Sauerstoffgehalt nimmt im Darm von oben nach unten hin ab. Der pH-Wert steigt hingegen an. Von ‚sauer‘ am Magenausgang bis ‚basisch-neutral‘ am Darmausgang. In jedem Darmabschnitt herrscht ein anderes Milieu und bietet unterschiedlichen Bakterienarten die jeweils passenden Lebensbedingungen.

 

Etwa 400 – 500 unterschiedliche Bakterienarten leben in unserem Darm. Im Dünndarm leben hauptsächlich Laktobazillen- und Enterokokkenarten. Beide Gruppen zählen zu den Milchsäurebakterien. Diese sitzen auch im Dickdarm und zusätzlich sind dort weitere Milchsäurebakterienarten, unter anderem Bacteroides und Bifidobakterien, zu finden. Außerdem finden sich im Dickdarm Escherichia coli-Arten und Coliforme. In geringer Anzahl sind auch verschiedene Pilzarten aufzufinden. Solange die Darmflora gesund und kräftig ist, können die Pilze keinen Schaden anrichten.

 

Das harmonische Gleichgewicht im Darm kann gestört werden durch Medikamente, falsche Ernährung, Erkrankungen des Verdauungstraktes, Stress, Erkrankungen von Leber, Gallenblase und Bauchspeicheldrüse.

 

Kommt es zu einer Störung des Gleichgewichts der Darmflora, kann der Darm seine Aufgaben nicht mehr wie geplant erledigen. Es kann zu leichten Unpässlichkeiten, aber auch zu schweren Leiden kommen.

 

Das Vorgehen bei einer Darmsymbioselenkung

Zunächst wird ein ausführliches Gespräch geführt und die Krankengeschichte erfasst. Sollte sich der Verdacht auf ein Ungleichgewicht der Darmflora (=Dysbiose) erhärten, wird eine Stuhlfloraanalyse durchgeführt. Hierzu wird eine Stuhlprobe genommen und an ein Labor geschickt. Dort wird die Stuhlprobe untersucht auf den Bestand der Darmflora mit der Fragestellung, welche und wie viele gute Bakterien und krankmachende Fremdkeime im Darm leben. Im Anschluss wird der Befund ausgewertet und es findet eine ausführliche Beratung statt. Denn es ist möglich, dass sich zumindest für eine gewisse Zeit der Lebensstil der betroffenen Person, unter anderem in Bezug auf die Ernährung, ändern muss. Bei Bedarf kann es notwendig sein die Ernährung umzustellen, zunächst für 4 – 6 Wochen, aber eventuell auch länger. Je nachdem, wie die Darmflora zum Zeitpunkt der Stuhlprobe gestaltet ist, wird das Ernährungskonzept auf jeden Menschen speziell zugeschnitten. Beispielsweise empfehle ich bei einer vermehrten Fäulnisflora eine fett- und eiweißreduzierte Kost und gebe dazu leckere Rezeptvorschläge mit. Ergänzend zur Ernährungsumstellung empfehle ich spezielle Probiotika entsprechend des Stuhlbefundes. Zur Unterstützung von Leber, Niere und Lymphsystem kommen homöopathische Komplexmittel zum Einsatz.

 

 

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